Labyrinth der Geborgenheit

Ivo Knill & Salome Egger, 2018

Wir müssen die Utopie der Geborgenheit für uns zurückerobern. Wir müssen die Fragilität, die Intimität und das Rätselhafte an ihr zulassen. Geborgenheit geht nicht ohne Widersprüche, nicht ohne das Labyrinth und nicht ohne das Risiko und die Freude, sie ständig zu verlieren, zu finden und zu verlieren.

So wird die Frage nach Geborgenheit zur Recherche nach einem Gefühl, das immer flüchtig bleibt und nur flüchtig Bestand haben kann. Sie wird zum Spiel mit Kulissen, Räumen, Erinnerungen, Fiktionen und zur Auseinandersetzung mit der Frage des Erzählens selbst.

Egger arbeitet mit Schere, Nadel, Stricknadel und Karton. Sie verwebt, verstrickt, verknüpft und bildet Flächen und löst sie wieder auf. So baut sie, während Knill erzählt, eine Installation, in der die Geschichten Platz finden. Ruhe und Wiederholung, Begrenzung und Entgrenzung, Verbindung und Isolation, Verstricken und Auftrennen sind ein räumliches Spiel mit dem Motiv der Geborgenheit. So baut Egger am Nest der Geborgenheit und hebt es immer wieder auf.

Knill geht der Frage nach Geborgenheit erzählend nach. Er setzt bei Kindheitserinnerungen an, begibt sich auf die Spur der Erinnerung und lotet Räume des Empfindens und Erinnern aus. Zugleich bewegt sich Knill in der sich aufbauenden Installation und findet in ihr Orte und Impulse für das Erzählen.

Die fertige Installation kann umrundet werden, so dass sich wechselnde Perspektiven auf die Installation und wechselnde Hörmomente ergeben, die einzelne Geschichten oder den Zusammenklang der Geschichten vermitteln.

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